100 Jahre TSV Carlsberg 1900 e.V.
1949 (Das Jahr der Wiedergründung)
Nach den schrecklichen Ereignissen der vergangenen Jahre kamen siebzig am Sport interessierte Personen aus den Reihen ehemaliger Sportler und welche aus der jüngeren Generation am 20. Februar 1949 zusammen, um die Wiedergründung des Turnvereins zu beschließen. Man wählte mit Emil Uhrich als 1. Vorsitzender, Anton Kraft 2. Vorsitzender, Erwin Gerber Schriftführer, Heinrich Rech Kassierer, 1. Beigeordneter Jakob Dörner, 2. Heinrich Greß, 3. Emil Moser, als Sportwarte für Fußball Emil Uhrich, Turnen Heinrich Greß, Tischtennis Friedel Reith und Leichtathletik Emil Nuß, eine vorläufige Vorstandschaft und verfasste eine Satzung, die in 10 Paragrafen die Richtlinien festlegte, die zur Durchführung eines reibungslosen Sport- und Geschäftsbetriebes notwendig sind. Dem Sportoffizier der französischen Militärregierung wurden die Unterlagen zur Genehmigung eingereicht, der diese zum 15. April 1949 erteilte und gleichzeitig einen Bericht über eine Generalversammlung verlangte. Erlaubt war nur das Fußballspiel. Am 16.4.1949 hielt man die kurzfristig einberufene erste Generalversammlung ab und beschloss, die notwendigen Punkte aus der Gründungsversammlung zusammen mit der Satzung an den franz. Sportoffizier zu geben. Nun galt es, alle Schwierigkeiten und Probleme anzugehen und den Spielbetrieb wieder anzukurbeln. Man einigte sich darauf, den früheren Sportplatz, auf dem während des Krieges Flakbunker errichtet wurden, wieder zu einem ordentlichen Spielfeld herzurichten. Von Vereinsseite wurden Sportgeräte und Sportkleidung gestellt (Bälle, Trikot, Hosen, Stutzen), die Fußballschuhe waren von den Spielern selbst zu beschaffen.
1950
Von Frau Martha Haab wurde ein Platz auf dem Forst (heute Wohnpark) auf zehn Jahre gepachtet und ein jährlicher Pachtzins von DM 100 vereinbart. Erstmals nahm die Fußballmannschaft an der Verbandsrunde der Kreisklasse B, Gruppe 2, teil. Auf Vereinskosten wurde ein Fußball angeschafft, ein weiterer gestiftet. Vom früher bestandenen Turnverein vereinnahmte man das Guthaben von 10 Mark. Noch immer gab es einen Vereinsdiener, Jean Armbrust wurde wieder gewählt. Ihm wurden DM 50,00 im Jahr bezahlt, dafür musste er zu allen Versammlungen und sonstigen Ereignissen des Vereins die Mitglieder persönlich einladen.
1951
Auf Anraten des Vermögensverwalters hatte die Generalversammlung entschieden, dass der Turn- und Sportverein Carlsberg in Turnverein Gut Heil 1900 Carlsberg umbenannt wird. Somit konnten die Sportgeräte des vormaligen Turnvereins erworben werden. Die monatlichen Sitzungen sollten im Wechsel in den örtlichen Gasthäusern abgehalten werden. Man traf sich im Gasthaus Zum Hirsch (Noll-Gerber), Café Hofmann, Gasthaus Eintracht (Anna Schlee), Grüner Baum (Margarethe Stein), Gasthaus Scharbach, Zum Paradies (Robert Stricker.) Trotz wiederholter Bemühungen den Turnbetrieb wieder in Gang zu bringen, war dies Erich Albert, der sich als Trainer zur Verfügung stellte, bisher noch nicht gelungen.
1952
Eine zweite aktive Fußballmannschaft konnte in dieser Runde gemeldet werden. Außerdem wurden auf Wunsch und Vorschlag eine Faustball-, eine Turn- und eine Theater- Abteilung neu gegründet. Die Geselligkeit lebte wieder auf. Der Vergnügungsausschuss richtete den traditionellen Maskenball und einen Vereinsausflug aus.
1953
Martin Reith baute die Faustball- Abteilung auf und leitete diese auch. Die Leitung der Theatergruppe übernahmen Hans Ponader, Heinrich Schöckel und Adam Dörner III. Heinrich Gress und Hans Ponader waren für das Kinderturnen verantwortlich. Als Spielführer der 1. Fußballmannschaft fungierten Alois Rissel und Heinrich Schöckel, und für die 2. Mannschaft Waldemar Dörner und Friedel Reith.
1954
Die Instandhaltung des Sportplatzes (Einfriedung und Trockenlegung) blieb vordringlichste Aufgabe. Einmal mehr erwies sich Dr. Bauer als unser Gönner. Die Möglichkeit des Geländekaufes wurde erwogen. Für die Reparatur des Pferdes waren DM 300, – veranschlagt worden.
1955
Der Neukauf eines Pferdes war billiger als die äußerst hohen Reparaturkosten. Die Geldspenden von Dr. Bauer waren wie immer hoch willkommen. Mit dem Platzwart Jean Albert hatte der Verein eine gute Wahl getroffen. Erstmals wurde ein Mitgliederstand von 108 Mitgliedern verzeichnet.
1956
Die Vereinsführung könne keinen Zuschuss zum Trikotkauf gewähren, wegen der doch recht dünnen Finanzdecke, beschied sie dem Spielführer Peter Rankel. Die Keglervereinigung Carlsberg schloss sich mit ihren Sportkeglern dem Landesfachverband Pfalz als Untergliederung des Deutschen Keglerbundes Berlin der Sektion Asphalt an.
1957
Auf Beschluss der Generalversammlung vom 15.12.1957 wurde der Turnverein Gut Heil 1900 Carlsberg in Turn- und Sportverein 1900 Carlsberg umbenannt. Der Verein übernahm die Kosten für den Kauf von sechs Paar Fußballschuhen. Willi Seidel wurde zum Spielleiter der Fußballmannschaft gewählt.
1958/1959
Erfolgreiche Vereinsarbeit beginnt bei der Jugend erkannte deren Leiter Kurt Henninger und baute daher eine Jugendfußballabteilung auf, die erstmals an der Verbandsrunde 1959/60 teilnahm. Die aktiven Fußballspieler blickten auf eine recht gute Saison zurück und wählten mit Waldemar Dörner einen zweiten Spielleiter. Es wurde daran gedacht, eine Leichtathletikabteilung mit verschiedenen Disziplinen aufzubauen. Ruth Durst wurde 1959 Landesmeisterin im Kegeln und nahm an der Deutschen Meisterschaft in München teil.
Bilder
Wiedergründung 1949
Wiedergründung der 1. Fußballmannschaft (1949); von links oben: Robert Ritter, Willi Seidel, Karl Mahr, Alois Rissel, Emil Uhrich, F. Theobald, Schwenk, Emil Siegmayer; von links unten: Georg Noll, Richard Hofmann, Willi Siegmayer
Alter Sportplatz in der Dorfmitte vor 1960.
Nochmals der alter Sportplatz.